– eine systemische, ressourcen- und lösungsorientierte, kurzfristig und flexibel einsetzbare Krisenintervention

Krise als Chance

Krisensituationen ermöglichen oftmals einen Zugang zu den Familien. Sie signalisieren Überforderung und Überlastung und können als Hilferuf verstanden werden. Zu keinem anderen Zeitpunkt ist ein Familiensystem so offen für Veränderung, wie in einer Krisensituation. Die Motivation der einzelnen Familienmitglieder ist hoch, Probleme ehrlich zu definieren und nach Lösungen zu suchen.

Da sich Krisen- und Konfliktsituationen ebenso durch eine hohe Instabilität einzelner Familienmitglieder oder des gesamten Familiensystems auszeichnen, besteht die Gefahr, durch zeitlich fernes und/oder problemfokussiertes Vorgehen den emotional belastenden Zustand weiter zu destabilisieren, so dass es zur Eskalation kommen kann. Deshalb erfordern akute Krisen unsererseits ein schnelles zeitnahes Handeln, dass wir durch ein hohes Maß an Flexibilität garantieren. Um das bestehende Veränderungspotential, welches in dieser Problemlage aktiviert wird, positiv nutzen zu können, ist es notwendig, zeitlich sehr nahe, deeskalierende Maßnahmen einzuleiten, die so viel Stabilität verschaffen, dass es möglich wird, bestehende Probleme zu erkennen und notwendige Lösungswege zu beschreiten.

Wir verstehen Krisen als normalen Bestandteil von Veränderungs- und Wachstumsprozessen, versuchen deren Sinn zu erkennen und gemeinsam mit der Familie angemessene Problemlösungen zu entwickeln. Ziel dabei sollte nicht nur sein, für die Familie eine geeignete Unterstützung in Form einer ambulanten oder stationären Hilfe zu finden, sondern, wenn ausreichend Ressourcen vorhanden sind, die Familie zu befähigen, die Krise selbst zu meistern.

Umfang

Die kurzzeittherapeutische Krisenintervention und umfasst 8-10 Krisengespräche und findet aufsuchend im Co-Team mit zwei TherapeutInnen statt.

Ziele des Familientherapeutischen Krisencoachings

  • Die Situation ist deeskaliert und stabilisiert.
  • Die Familie fühlt sich gestärkt und hat Zugang zu ihren Ressourcen.
  • Es gibt ein geteiltes Verständnis für die Entstehung und Bedeutung der Krise.
  • Es hat sich wieder Zuversicht und Hoffnung entwickelt.
  • Erste Schritte im Verhalten und Handeln haben positive Veränderungen in der Familie geschaffen.
  • Es sind Lösungen und Perspektiven vorhanden und verabredet.
  • Es gibt Klarheit, ob noch weiter Hilfen notwendig sind.
  • Ziele und Motivation für eine weitere Hilfe sind konkret und transparent.

Bausteine der therapeutischen Intervention im Familientherapeutischen Krisencoaching