– ein niedrigschwelliges , ressourcen- und zielorientiertes Hilfeangebot

Alle Familien stehen vor der Herausforderung, unterschiedliche Meinungen, Erwartungen und Bedürfnisse zu integrieren und müssen sich im Verlauf ihres Zusammenlebens auf Veränderungen einstellen. Wenn nicht die notwendigen Bewältigungsstrategien zur Verfügung stehen und / oder der Zugang zu den eigenen Ressourcen verloren gegangen ist, kann es zu krisenhaften Entwicklungen kommen oder dazu, dass einzelne Familienmitglieder Probleme zeigen, so dass Unterstützung von außen notwendig wird.

Prozess

Zunächst findet gemeinsam mit den Familien, dem Jugendamt und den evt. beteiligten Fachdiensten eine Auftragsklärung statt. Der Beginn des therapeutischen Prozesses ist gekennzeichnet vom Aufbau einer vertrauensvollen Arbeitsbeziehung, in der wir jedem Mitglied der Familie mit respektvoller und achtsamer Haltung begegnen. In der Therapie führen wir die Gespräche überwiegend mit der gesamten Familie, nach Bedarf mit Subsystemen und einzelnen Familienmitgliedern. Wir beziehen alle für die Problemlösungen wichtigen Seiten, wie außerhalb der Familie lebende Personen als auch beteiligte Systeme (z.B. Schulen, Kliniken) mit ihren Rollen und Bedeutungen in unsere Arbeit ein.

In der systemischen Beratung und Therapie gehen wir davon aus, dass Auffälligkeiten im System Familie Sinn ergeben und oft dem Erhalt der Stabilität der Familie dienen. Gemeinsam begeben wir uns mit der Familie in einen Prozess und versuchen die Symptome als Lösungsversuche zu verstehen. Die Arbeit im direkten Lebensumfeld der Familie ermöglicht uns einen guten Zugang zur familiären Wirklichkeit. Unter Einbeziehung der unterschiedlichen Sichtweisen der Familienmitglieder bilden wir Hypothesen und entdecken Muster. Gegebenenfalls beziehen wir den Kontext der Herkunftsfamilie mit ein. Die Erweiterung der Sichtweisen und Perspektivwechsel regen Veränderung an. Offen und wertschätzend unterstützen wir die Familie bei der Suche nach für sie passenderen Lösungen und begleiten sie bei deren Umsetzung in ihrem Lebensalltag. Gleichzeitig geht es auch darum, einen akzeptierenden Umgang mit den nicht veränderbaren Gegebenheiten zu finden. In einem gelingenden Therapieprozess werden destruktive Verhaltens- und  Beziehungsmuster unterbrochen, verlieren Symptome an Bedeutung und die Struktur der Familie organisiert sich neu. Die Familie lernt aus eigener Kraft die Anforderungen zu bewältigen.

Umfang

Eine AFT findet mit 20 Sitzungen über die Dauer von 6-12 Monaten aufsuchend im Co-Team mit zwei TherapeutInnen statt.

Mögliche Ziele der AFT

  • Verbesserung der familiären Kommunikation und Konfliktbewältigung
  • Ausbau vorhandener Ressourcen und Lösungsmöglichkeiten unter Einbeziehung des familiären und sozialen Umfeldes
  • Förderung von Akzeptanz und Respekt der einzelnen Familienmitglieder untereinander
  • Unterstützung bei der Entwicklung tragfähiger Lebensentwürfe, die den Ressourcen und Wünschen der Familie entsprechen
  • Einführung klarer Grenzen zwischen der Eltern- und Kinderebene unter Betonung der damit verbundenen Rechte, Pflichten und Aufgaben
  • Stärkung der Erziehungskompetenz der Eltern
  • Positive Veränderung der Beziehung der Familie zu ihrem sozialen Umfeld
  • Entwickeln einer wachsenden Unabhängigkeit der Familie von Helfersystemen
  • Krisenintervention und –bewältigung
  • Verhinderung von Fremdunterbringung eines oder mehrerer Kinder
  • Hilfe bei der Rückführung fremd untergebrachter Kinder